Der Segelclub Kühlungsborn richtete nach der Internationalen Deutschen Meisterschaft 2011 und der Norddeutschen Meisterschaft 2012 in diesem Jahr erstmalig den Dragon Grand Prix aus. Die nationalen Drachensegler waren in den vergangenen zwei Jahren sehr zufrieden und besonders der Drachensegler Tommy Müller aus Hamburg setzte sich dafür ein, dass der Dragon Grand Prix nach Kühlungsborn kommt. „In enger Zusammenarbeit mit der TSK, dem Drachengeschwader und lokalen Gastronomen begannen die Vorbereitung dieser Regatta vor einem Jahr“, erinnert sich der erste Vorsitzende vom Segelclub Kühlungsborn, Peter Menzel.
Mit dem CHILDHOOD-Race begann am Mittwoch die erste Wettfahrt als Vorbereitung für die Wertungsläufe der nächsten vier Tage. In den vergangenen Jahren sind bereits 990.000 € zugunsten der World CHILDHOOD Foundation Ihrer Majestät Königin Silvia von Schweden gesammelt worden. Bereits bei der Eröffnungsfeier konnte durch das CHILDHOOD-Race und eine Tombola die 1 Million Euro Marke geknackt werden. Hier liefen 14 Jungen und Mädchen vom Segelclub Kühlungsborn feierlich mit den unterschiedlichen Flaggen der teilnehmenden Nationen ein.
Am Donnerstag wurden die ersten Rennen mit über 50 Booten für die Gesamtwertung gesegelt. Der Wind hat es den Drachenseglern nicht leicht gemacht. Direkt der erste Start musste mit einem Rückruf beendet werden, da die meisten Crews einen Frühstart hinlegten. Beim zweiten Versuch unter Black Flag lief es besser – keiner wurde disqualifiziert. Es waren traumhafte Segelbedingungen mit Sonne und Wind zwischen drei und vier Windstärken in der ersten Wettfahrt. Bei der zweiten Wettfahrt legte der Wind zu und erreichte in Böen 20 Knoten. Bis 25 Knoten Wind können noch faire Wettfahrten ausgetragen werden. Bei dem starken Wind ging auch einiges Material zu Bruch: ein zerfetztes Vorsegel und ein gebrochener Mast. SAP Mitbegründer Hasso Plattner ließ aber schnell einen neuen Mast aufbauen und konnte deshalb am nächsten Tag wieder dabei sein. Das dritte Rennen wurde gegen 15 Uhr gestartet, musste aber wegen eines 180° Winddrehers abgebrochen werden.
Am Freitag blieben die rund 150 Segler an Land. Der für 11 Uhr geplante Start wurde zunächst auf 13 Uhr und dann auf 15 Uhr verschoben, bevor der Start auf den nächsten Tag verschoben wurde. Der Wind erreichte in Böen mehr als 30 Knoten. Die Segler flanierten auf der Promenade und überbrückten die Wartezeit in Cafés und Restaurants.
Am Samstag starteten die Segler bereits um 10 Uhr auf dem Wasser, denn sie hatten einiges aufzuholen. Bei Sonnenschein und gutem Wind konnten alle drei geplanten Wettfahrten gesegelt werden. Nach insgesamt fünf gesegelten Wettfahrten führt Tommy Müller mit Vincent Hoesch und Michael Lipp mit sechs Punkten Vorsprung.
Am Sonntag starten die Drachensegler bei angekündigten fünf bis sechs Windstärken wieder. Bei dem ersten Start hatte Tommy Müller einen Frühstart und wurde disqualifiziert. Trotzdem waren sie das beste Deutsche Team und landeten in der Gesamtwertung auf Platz 2 hinter dem britischen Team mit Steuermann Laurie Smith. Nach der letzten Wettfahrt ging es an die Spundwand und durch die zwei zusätzlichen Kräne wurden die Boote schnell auf die Straßentrailer gehoben. Am Nachmittag bei der großen Siegerehrung geplantwurde sich bei den über 40 ehrenamtlichen Clubmitgliedern für ihre Unterstützung bedankt. „Der Zusammenhalt im Club ist sehr stark und das Engagement der Einzelnen unglaublich groß. Ich bin stolz auf unsere ehrenamtlichen Helfer“, sagt der Vorsitzende.
Kühlungsborn hat seine Chance genutzt: die Segler waren zufrieden und wichtige Kontakte konnten geknüpft werden. „Es haben sich Sponsoren für ein neues Schlauchboot gefunden. Vielleicht bekommt der Segelclub sogar einen Drachen und kann mit einem eigenen Team im nächsten Jahr an den Start gehen“, erklärt Yvonne Oesterreich. Sie und zwei weitere Clubmitglieder bekamen die Chance, bei Wettfahrten mitzusegeln.