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Am ersten Wettfahrttag konnten die Segler, die bereits am Freitag angereist waren, ausschlafen und in aller Ruhe die Boote klarmachen, denn der erste Start wurde erst um 12:00 Uhr angeschossen. Praktisch: die Wettfahrt fand quasi direkt vor dem wunderschönen  Strand von Kühlungsborn statt und dank der ablandigen 6 Bft. beanspruchte die Anfahrt zur Startlinie wenig Zeit.

Allerdings machte der Wind selbst erfahrenen Seglern zu schaffen. Die weniger Erfahrenen blieben lieber gleich an Land und verfolgten die Wettfahrten lieber mit Spannung vom Strand. So konnte ich unfreiwillig eine Show-Einlage liefern, in dem ich einen halben Schenkel außenbords und ohne Fußkontakt zum Deck neben dem Boot „surfte“, um dann doch noch ohne Kenterung rechtzeitig zum Halsen an der Raumtonne wieder im Cockpit zu sitzen.

Drei Wettfahrten sollten am ersten Tag erkämpft werden, damit die Freude für die am Abend angesetzte Party noch größer wurde. Da außer unserer Klasse nur eine Hand voll Zweirumpfboote und ein Paar Optis an den Start gingen, wurde die Abendveranstaltung zu einer Exklusiv-Contiparty, die wir mit einigen Vereinsmitgliedern teilten. Die Gastgeber sorgten für lecker Gegrilltes und Peter für frisch gezapftes Freibier.

Am Sonntag wurde schon um 11 Uhr gestartet. Bei 3 bis 4 Bft. wurden zwei Wettfahrten gesegelt. Gewinner der Wettfahrten wurde Backe, mit einem Punkt Abstand landete Hannes auf Platz 2 gefolgt von Max. Gewinner der Veranstaltung waren aber letztlich alle Teilnehmer, denn Peter und Yvonne hatten sich ins Zeug gelegt, diese Wettfahrtserie super zu organisiert, was den Beiden auch gelungen ist. Selbst unsere mitgebrachten Klassen-Fotografen wurden in einem Motorboot der feinsten Art dicht an das Regattageschehen chauffiert.

Kurzum: 2011 bin ich wieder dabei und ich finde, diese Veranstaltung sollte kein Geheimtipp bleiben. Darum nicht vergessen und nach Bekanntgabe des Termins im Regattakalender gleich auf dem Jahresterminplaner mit Ausrufezeichen notieren.

Sailed: 6, Discards: 1, To count: 5, Entries: 47, Scoring system: Appendix A

Am kommenden Wochenende (1. und 2. Mai) richtet der Segelclub Kühlungsborn den „Magic-Marine-Cup“ aus. Es ist die erste von 2 Ausscheidungsregatten für die Jugendeuropameisterschaft 2010, die im September in Dänemark gesegelt wird. Aus Deutschland dürfen hierbei jeweils die 12 besten Jungen und Mädchen teilnehmen. Also 24 Jugendliche, welche die Chance auf den Titel Jugendeuropameister/in 2010 haben. Die erste Möglichkeit sich zu qualifizieren ist am kommenden Wochenende hier in Kühlungsborn.

Am Freitagabend und Samstag früh reisen 46 Teilnehmer mit Familie und Trainern an und um 10 Uhr wird der erste Start auf der Ostsee angeschossen. Der Start auf dem Wasser funktioniert wie ein Countdown, bei dem mit akustischen und visuellen Signalen von 5 min auf 4 min, dann auf 1 Minute bis zum Start runtergezählt wird. Die 4 geplanten Wettfahrten werden möglichst nahe der Küste gesegelt, damit Einheimische und Gäste bei der Veranstaltung mitfiebern können. Nähere Informationen und Zwischenergebnisse werden am Hafen im Jüngstensegelzentrum des Segelclub Kühlungsborn aushängen. Samstagabend geht der sportliche Teil der Veranstaltung in den gemütlichen bzw. gesellschaftlichen Teil über, denn es wird direkt am Hafenvorplatz gegrillt. So können sich besonders die Teilnehmer der Regatta für den nächsten Tag stärken.

Auch am Sonntag geht es sportlich weiter. Hier sind vormittags auch noch 2 Wettfahrten geplant und nachmittags findet dann die Siegerehrung statt. Dabei werden Pokale, Urkunden und Sachpreise an die besten Segler vergeben.

Die ganze Veranstaltung wäre unmöglich ohne die Unterstützung der Stadt Kühlungsborn und der TSK sowie der vielen Sponsoren und Mitgliedern des Vereins. Vielen Dank an alle schon mal im Voraus.

Erstmals halten sich die Segler des ASVW aus der Warnemünder Woche heraus. Sie organisieren im Juni als Alternative den Midsummer-Cup.

Warnemünde. 20 Jahre nach seiner Gründung sucht der Akademische Segelverein Warnemünde (ASVW) nach neuen Ansätzen. „Wir werden uns in diesem Jahr erstmals aus der Warnemünder Woche heraushalten“, sagte Vereinsvorsitzender Peter Bartelt gestern.

Von Frust über geschwundenen Einfluss auf das Warnemünder Mega-Event will der 71-jährige nichts hören – schon gar nichts von einem Konflikt zwischen dem ASVW und anderen Organisatoren. Doch er räumt ein: „Unsere Mitglieder haben sich immer mit großen Engagement in die Organisation mit eingebracht.“ Am Ende sei dies überhaupt nicht gewürdigt worden. „Wir wurden nicht einmal erwähnt.“

Die Absage an die Warnemünder Woche soll jedoch nur eine vorübergehende Auszeit sein, eine Denkpause sozusagen. Als Alternative zu seinem Engagement bei der Warnemünder Woche veranstaltet der ASVW gemeinsam mit dem Segelclub Kühlungsborn vom 11. bis zum 13. Juni erstmals den „Midsummer-Cup“.

Die akademischen Segler feierten gestern Abend im Kurhaus ihr 20-jähriges Bestehen. Anders als viele annehmen, handelt es sich beim ASVW nicht um einen elitären Intellektuellen-Verein. Die Akademiker im Namen gehen auf die Wurzeln des Vereins zurück, die in der Hochschulsportgemeinschaft der Seefahrtschule zu finden sind. „Ansonsten gibt es in unserem Verein nicht mehr und nicht weniger Mitglieder, die einmal studiert haben, als in anderen Vereinen auch“, sagt der Vorsitzende.

Insgesamt sind es 120 erwachsene Mitglieder, die heute das Vereinsleben gestalten. Angefangen hat es vor 20 Jahren mit genau 20 Seglern. „Unser Vereinsleben hat im Grunde drei Säulen“, erklärt Peter Bartelt und zählt auf: „Erstens gegenseitige Hilfe, das Bedürfnis, den Segelsport in der Gemeinschaft zu pflegen. Zweitens die Öffentlichkeitsarbeit, um über den Segelsport zu informieren. Hierzu zählen auch die Teilnahme und das Ausrichten von Regatten und nicht zuletzt die Jugendarbeit.“

Um die Jugendarbeit hat sich der ASVW mehrfach verdient gemacht. „Wir wollen, dass Kinder aus allen sozialen Schichten Zugang zum Segelsport bekommen“, sagt er und nennt die Aktion „Warnow-Kids“, an der sich alle Rostocker Segelvereine beteiligt hatten, als ein Beispiel. In Warnemünde läuft aktuell auch ein Projekt mit der Ecolea-Schule, bei dem die Mädchen und Jungen die Möglichkeit bekommen, Segeln als Schulsport zu betreiben. Nicht ganz eigennützig, wie unschwer zu erkennen ist, wenn man weiß, dass die meisten Segelvereine um Nachwuchs ringen. „Der Andrang junger Leute, wie wir ihn uns wünschen, ist leider nicht da“, räumt Bartelt ein.

Von ACHIM TREDER