Vom 12. bis 17. Juni 2022 trafen sich die weltweit besten Segler der Drachenklasse vor Kühlungsborn, um ihre Weltmeisterschaft auszusegeln. Die Organisation vor Ort lag in Händen des Segelclubs Kühlungsborn e.V. und der Segelclub Kühlungsborn Regatta gGmbH. Viele Freunde und Mitglieder des Segelclubs haben extra Urlaub genommen, um den Verein, aber auch das Ostseebad Kühlungsborn bestmöglich zu präsentieren. Offensichtlich ist ihnen das auch sehr gut gelungen, nimmt man die zahlreichen Berichte in Print- und Online-Medien als Maßstab – oder auch die erneute Anfrage der Klassenvereinigung der Drachensegler, ob wir weiterhin für internationale Regatten zur Verfügung stehen. Sicherlich etwas, worauf die vielen Beteiligten des Segelclubs stolz sein können.
Alltag, Beruf und sonstiges Vereinsleben haben uns schnell wieder in Beschlag genommen, aber was bleibt auch ein paar Wochen nach Ende der Regatta noch (ungeordnet und subjektiv) in Erinnerung?
Mehr als 50 Boote, mehr als 150 Aktive plus Begleiter/innen aus 13 Nationen sorgen für reichlich internationales maritimes Flair – von den Cayman Islands bis Japan, von Finnland bis zur Türkei – was am Anfang „hakte“, wurde durch Engagement ausgeglichen – viel Lob von den Seglern für die Organisation, nicht nur für das bewährt effiziente Kran-Ballett nach der letzten Wettfahrt – mit dem Wettfahrtleiter gab es anfangs Verständigungsschwierigkeiten, vielleicht hatte er nicht mit einer so professionellen Wassercrew gerechnet – es geht auch (besser?) ohne „go – go – go!“, aber großer Dank an die Funkerinnen und Funker auf dem Startschiff für ihre Geduld! – überhaupt das Startschiff, wirklich schön! Bei 2 m Welle vor Anker aber endet auch dort der Komfort – bei 8 Bft, Regenschauern und 100 m Sichtweite kann man keine Wettfahrt durchführen – die Wassercrew harrte trotzdem aus – eine Weltmeisterschaft ist eine Weltmeisterschaft, da schenken sich die Segler nichts und kämpfen beim Start um jeden Zentimeter – Verlierer ist das Pin-End-Boot, denn das kann nicht weg – das Pin-End ist eine Bahnmarke, darf nicht berührt oder versenkt werden. Aber bei „allgemeinem Rückruf“ bleibt man trotzdem straffrei und gibt nicht mal ein Bier aus – Segler winden sich gern aus der Verantwortung, Versicherungen auch – smarte Bahnmarken sind etwas Tolles, so lange das Handynetz stabil ist – selbstfahrende Zwergenmützen schieben auch schon mal ein Schlauchboot weg, wenn es im Weg ist – Danke an den „Zwergen-Aufseher“ für seine Hilfe! – auch mit weit über 70 kann man noch Schlauchboot fahren und Vermesser zu ihren „Kunden“ bringen – ob das bei kabbeliger Welle sinnvoll ist, hatten wir nicht zu entscheiden – der Orga-Chef hatte einen wirklich stressigen Job und zu wenige Helfer – am Ende der Woche sind alle mit einem Lächeln nach Hause gefahren – das Lächeln galt sicher nicht nur unserer Luv-Markierung, aber es war schon eine bemerkenswerte Idee, der Lady S einen Hobie aufs Dach zu schnallen. Danke dafür! – Friedensbotschaft: eine von der Regatta ausgeschlossene russische Crew spendete ihr Startgeld für die Ukraine – im Video der internationalen Drachen-Vereinigung wird Kühlungsborn in einer Reihe mit Cannes und San Remo genannt – auch ein kleiner Club kann mit engagierten Mitgliedern und Freunden etwas Tolles leisten.