von Christian Solzin
Das „Who is Who“ der deutschen Windsurfszene gastierte am zweiten Juliwochenende mit dem „Multivan Windsurf Cup“ in Zinnowitz. Mit dabei waren Größen wie Vincent Langer, Nico Prien, Gunnar Asmussen und drei Rookies aus Kühlungsborn. Als der DWC im letzten Jahr in Kühlungsborn Halt machte, bekamen unsere Youngsters ordentlich was geboten. Die Kinder Augen leuchteten und der Wunsch, einmal irgendwann dabei zu sein, manifestierte sich in den Köpfen. Ziemlich genau vor einem Jahr bekamen wir auch unsere Windsurfboards, unteranderem durch Zuschuss des Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern, auf den Hof geliefert. Wir begannen mit unserer Arbeit und hatten ganz schnell den Funken des Windsurfens auf die Kinder überspringen lassen. Unser Revier ist nicht gerade einfach, das kann ich aus langjähriger Schulungserfahrung sagen, aber wenn es erst mal klappt, ist unser Spot mit Sicherheit ein Geheimtip für Windsurfer, Kiter und sogar Wellenreiter.
Nun dann, nach einem Jahr Arbeit, Fleiß und Schweiß, durften sich die ersten Drei aus unseren Reihen in die Meldelisten des „Multivan Windsurf Cup“ eintragen. Sie hatten sich mächtig ins Zeug gelegt, um dieses Ziel zu erreichen! Die Erwartungen bei den Jungs waren groß. Ich musste sie leider auf den Boden der Tatsachen zurückholen und ihnen vermitteln, dass wir hier keinen Blumentopf in der Bic Techno Klasse gewinnen werden. Das Ziel hieß daher: dabei sein, Spaß haben Kontakte knüpfen und ein wenig die Anderen beim Start regelgerecht ärgern. Wir hatten jede Menge Spaß! Eine angenehme Grundstimmung herrschte. Der Wind wollte am Samstag nicht so Recht mitspielen. Eine Startverschiebung jagte die nächste. Die Wettfahrtleitung entschied sich bei 2-4 Knoten auflandigem Wind wenigstens die Bic Klasse zu starten. Die Kinder, unsere und auch die erfahrenen aus Berlin und Trier, kämpften sich tapfer, unter großer Bewunderung der Stars, durch den ungewöhnlich hohen Shorebrake. Das Regattafeld erreichten sie nur durch Pumpen. Es musste eine Kreuz und ein Vorwindkurs mit Gate zweimal absolviert werden. Der Start war gar nicht so übel, jedoch entschied sich die Wettfahrtleitung, die Kinder von der Qual zu entlassen und brach die einzige Wettfahrt des Tages ab. Völlig geschafft von Sonne und Pumpen fielen alle in den verdienten Schlaf.
Am nächsten Tag, ausgeruht und motiviert, wollten wir es dann wissen. Wir riggten um 5,8m², die größten Segel die wir haben, mussten ran! Immer noch kleiner als die Segel der Konkurrenz. Nach dem es am Samstag eher gemächlich am Strand zu ging, war am Sonntag hektisches Treiben angesagt. Der Wind hatte ein Zeitfenster, mit 8-15 Knoten, für zwei Stunden aufgemacht. Demzufolge schickte die Wettfahrtleitung nicht nur die Bic Klasse raus, sonder auch die Foiler. Gestartet wurde im Abstand von 5 Minuten. Da waren unsere Kinder jetzt draußen, zusammen mit den Stars der deutschen Windsurfszene. Die Starts verliefen nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte, aber was solls. Dabei sein ist im Moment noch alles, was zählt. Angefixt vom Trubel und Treiben, vom Wiedersehen der Techno-Fahrer (Trainingslager Dümmer See im Mai), vom „Who is Who“, von einem ganz tollem Wochenende, wurden die Rufe nach mehr laut. Sie wollen am 17.08., wenn es heißt „Multivan Windsurf Cup 2019 Damp“ wieder dabei sein! Mal sehen, ob wir das organisiert bekommen …