Fahrer: Tim, Finn, Tjado, Jonas, Fiete
Begleiter: Trainer Christian Solzin
Fahrzeug: Sponsorenfahrzeug von Sternauto GmbH Rostock
Der Sprinter 316 CDI war für unsere Reise ins Trainingslager perfekt! Wir hatten 2 Zelte, 8 Riggs, 5 Techno293-Boards, 3 Funboards und die persönliche Ausrüstung an Bord. Was wir nicht hatten, war, Besteck, Teller und Tassen. Wir kamen Mittwochnacht gegen 23 Uhr in Hüde am Dümmer an, wo man uns schon erwartet hatte. Schnell das Nachlager aufgeschlagen und Augen zu.
Der erste Tag
Nach einer Begrüßungsrunde, bei der ich unsere Jungs gleichmal degradiert habe (Zitat: wir können gerade mal gerade ausfahren!), was sie gar nicht lustig fanden, ging es leicht locker joggend zur Reviereinweisung. 1,50 Stehtiefe und leichte Winde ließen die Hoffnung auf Fortschritt wachsen.
Beim Aufriggen unserer Segel haben unsere Windsurfer jedoch schnell mitbekommen, warum ich sie im Vorfeld gnadenlos heruntergestuft habe. Wachsen ist halt besser, als einknicken. Die Kinder im Alter von 12-14 Jahren fahren in dieser Boradklasse als kleinstes Segel 5,8m². Aufgeriggt haben sie jedoch 6,8 und 7,8m². Niedliche Segel habt ihr, war das, was wir uns anhören durften! Egal, wir riggten 2.5, 3.5, 4.7m² auf und waren wirklich die auffälligsten am Spot. Dieser Umstand verschaffte uns jedoch zwei persönliche Trainer mit WM-Erfahrung, so dass wir gut behütet auf´s Wasser konnten. Während also unsere Schützlinge ihr Training separat absolvierten, durfte ich bei den Erfahrenen zuschauen und lernen. Und zu lernen gab es eine ganze Menge! Nachdem wir den ganzen Tag auf dem Wasser fleißig geübt hatten, gab es abends Nudeln zu futtern. Wie bekommt man Nudeln mit Tomatensauce ohne Besteck und Teller in den Mund? Da es mein Fehler war, darauf hinzuweisen, dass wir Besteck ect. benötigen, organisierte ich diese bei einem Restaurant mit freundlichen Mitarbeitern, direkt am See. Bei der Nachbesprechung kamen die ersten Wünsche nach größeren Segeln ans Abendlicht. Sehr gut! Auf der Ostsee Windsurfen zu lernen, ist ein anderer Schnack, als am „spiegelglattem See“ mit leichten Winden! Ich hatte mir die Technik des Aufholens bei den versierten Fahren abgeschaut und konnte die Kinder voller Erwartung auf den nächsten Tag in die Träume schicken.
Der zweite Tag
Da standen wir nun vor den „großen Segeln“! Ich hatte fürsorglich meine privaten Segel eingepackt. Timm, der wohl sicherlich in ein oder zwei Jahren Weltmeister im Speedsurfen und Waveriding sein wird, hatte im Vorfeld, bevor er auch nur 5m fahren konnte, gleich mal einen kompletten Satz Segel incl. Gabel und Masten gekauft. Er hat sein hart verdientes Geld, als Zeitungsjunge, richtig investiert. Also Aufriggen! 3.5, 4.0, 4.7, 5.3, 5.8!!! Klare Ansage – mit uns ist zu rechnen! Wir trainierten wieder den ganzen Tag! Die neuen Techniken machten sich gut und alle waren sehr happy! Abends gab es Nudeln!
Der dritte Tag
Es wurde immer wärmer, so dass wir so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig anzogen! Ein Sprung ins Wasser war jedes Mal sehr angenehm, denn das Thermometer kletterte auf 32° Cellsisus!!! Nachts die Mücken und tagsüber irgendwelche eigenartigen Fliegenschwärme, das war es, woran ich mich sehr gut zurück erinnere. Nach der ersten Trainingseinheit wurden die zwei Gruppen für eine Wettfahrt zusammengeführt. Ist schon echt geil, mit so vielen Surfern über die Startlinie zu wollen!! Außer Konkurrenz surften wir mit breitem Grinsen unseren Kurs ab. Es war uns so was von egal, dass wir überrundet wurden, Hauptsache dabei! Feedbackrunde und Videoanalyse brachten nochmal alles auf den Punkt. Danach gab es Nudeln! Wir konnten es nicht mehr sehen!! Nudeln zum Mittag, zum Abendbrot!! Nein! Nicht mit uns, die schon von Nudeln träumten und unsere Witze machten. Wir setzten uns in den Bus und genossen beim Türken Döner!! Gut gelaunt ging es ins Bett!
Der vierte Tag
Sonnenbrand und Unlust hatten Einzug gehalten. Ich ärgerte mich sehr über die Motivation! Eine Ansprache vom Trainer, der uns zur Seite gestellt wurde, ließ die Moral zwar nicht wachsen, aber sie kämpften sich alle auf´s Wasser. Kleinstes Segel 4.0! Bei Flaute pumpten wir uns über den See und absolvierten die gestellten Aufgaben. Der Wind nahm zur Freude aller stetig zu, so dass das Lächeln in unsere Gesichter zurück fand. Der Wind legte sogar noch eine Schippe drauf und einige von uns rutschten (gleiten) über den See! Das war es, was uns am Ende noch gefehlt hatte! Mit ordentlichem Druck im Segel gingen wir an die Startlinie. Wir hatten viel am Starten geübt und wollten jetzt mithalten. 10 sec to go! Die Fahrer nähern sich der Linie. Das Feld fährt die Linie herunter und Start! Einen super Start legte Fiete hin, der das Rennen über auch nicht mehr zu fangen war. Schnelle sicher Wenden und Halsen, „große Segel“ -Wir sind dabei!! Es war schwierig, die Kinder vom Wasser zu bekommen, damit wir unsere Heimreise antreten konnten. Klar, in Boardshorts über den Teich brettern, ist schon ne coole Sache!
Wir bedanken uns beim Segelclub Kühlungsborn e.V., bei den Sponsoren und vor allem bei der Sternauto GmbH Rostock!
Hang Loose!