Der relativ kleine Segelclub Kühlungsborn hatte vom 16. bis 20. Juli die Königsklasse zu Gast im schönen Ostseebad. Die vielen freiwilligen Helfer des 120 Mitglieder starken Vereins sowie die Unterstützung der Touristik Service Kühlungsborn GmbH (TSK), einigen Gastronomen und Hotels vor Ort machten das Event zu einem unvergesslichen Ereignis.
Nach dem am Samstag alle Boote vermessen waren, konnte am Sonntag die Veranstaltung offiziell eröffnet werden. Der Bürgermeister Rainer Karl hielt wegen der internationalen Beteiligung erstmalig seine Ansprache auf Englisch, anschließend wünschte der Chef der TSK Ulrich Langer den Teilnehmern eine erfolgreiche und spannende Regatta. Dann kamen der Wettfahrtleiter Matthias Müller und der Juryobmann August Judel zu Wort und stimmten die Segler auf sportlich faire Wettfahrten ein.
Gegen 15 Uhr ertönte zum ersten Mal das Startsignal für die 37 angereisten Drachensegler auf der Ostsee vor Kühlungsborn. Gleich in der ersten Wettfahrt belegte der spätere Deutsche Meister Philip Dose mit seiner Crew den ersten Platz und zeigte bei Schauern aber netten 4 Bft. dem Teilnehmerfeld sein Können. Am Abend gab es zum Welcome-Diner im Festzelt frisch geräucherten Fisch und diverse Getränke bei netter Gitarren-Musik.
Wie im allmorgendlichen Wettergespräch durch den Meteorologen Ronald Eixmann angekündigt, blieb der gute Wind am Montag und die Sonne kam noch hinzu. Das freute nicht nur die Segler, sondern auch die Fotografen. Dieser Tag brachte seglerisch anderen Crews als am Vortag Erfolge. So führte im ersten Tagesrennen die Crew als Mecklenburg-Vorpommern, bis sie kurz vor dem Zieldurchgang den Dänen an sich vorbei ließen und am Ende einen guten Zweiten Platz belegten. Im Zweiten Rennen konnte Thomas Müller, der bereits Europameister im Drachen war, die Wettfahrt für sich entscheiden und fuhr als erster durchs Ziel. Abends spielte die kubanische Band Saoco Trio und es konnten kubanische Zigarren dazu gekauft werden.
Der Dienstag stellte sowohl Segler als auch Wettfahrtleitung auf die Gedulds-Probe, denn der schwache Wind konnte sich nicht für eine Richtung entscheiden. An Land wehte er aus südlicher Richtung aufs Meer hinaus und auf dem Wasser, wo sich die Wettfahrtleitung befand, kam der Wind aus Norden. Erst am Nachmittag konnte sich der Nordwind durchsetzten und noch ein Rennen gestartet werden. Bei dem leichten Wind kam erneut eine andere Crew als Erstes durch Ziel. Zum Meisterschaftsessen kamen die Segler stilvoll gekleidet und genossen bei lockerer Jazz-Musik das von Thomas Müller gesponserte Kalb und das vom Grand-Hotel Heiligendamm ausgerichtete Büffet.
Der Mittwoch brachte für die letzte Wettfahrt wieder etwas mehr Wind, sodass Philip Dose mit seiner Crew ihren Vorsprung noch weiter ausbauen konnten und somit den Meistertitel holten. Kaum an Land hingen schon die ersten Drachen am Kran oder legten bereits ihre Masten. Nachdem alle Boote an Land waren, wurden gegen 15:30 Uhr am Mittwoch die Hamburger Sieger gebührend geehrt. Der vom Künstler Udo Richter aus Pepelow angefertigte Pokal ging als Unikat an die Siegercrew und mit einem langen Applaus wurden sie als Deutsche Meister 2011 in der Drachenklasse gefeiert. Platz Zwei belegten die Berliner Achim Kadelbach, Petra Kadelbach und Frank Butzmann und den dritten Platz belegte eine belgische Crew. Die Crew aus MV verpasste knapp das Siegertreppchen und landete auf Platz 4.